März 2018

1. und 2. März: Die Arbeitsgruppe „Erhaltungskulturen“ im Verband der Botanischen Gärten trifft sich zu einer Arbeitstagung in Potsdam. Im Zentrum stehen der Erfahrungsaustausch und Bemühungen zur Etablierung von Qualitätsstandards. Der Teilnehmerkreis ist breit gestreut und besteht aus Vertretern von Naturschutzbehörden und Botanischen Gärten sowie ehrenamtlichen  Naturschützern und professionellen Landschaftspflegern bzw. Saatgutvermehrungsbetrieben.

09. März: Unerwünschte Selektion ist ein großes Problem bei gärtnerischen Erhaltungskulturen. Bei vielen Pflanzenarten keimen nicht alle Samen sofort, sondern sukzessive über einen längeren Zeitraum. Erfahrene Gärtner lassen die Aussaatgefäße deshalb noch längere Zeit stehen, wenn nicht alle Samen gekeimt sind. Diese Keimruhe kann unter natürlichen Bedingungen von hoher Bedeutung sein, und ein vorzeitiges Entfernen der Saatgefäße mit den verbliebenen Samen wäre dann kontraproduktiv. Unter unseren Verantwortungsarten betrifft dies vor allem Zwerg-Nadelröschen (Fumana procumbens) und Heide-Wicke (Vicia orobus). Hier treten noch mehr als ein Jahr nach der Aussaat Keimlinge auf

15. März: Für die Heide-Wicke (Vicia orobus) führen wir heute die erste Wiederansiedlung im Rahmen unseres Projektes durch. Dank der akribischen Vorarbeit ehrenamtlicher Akteure von BVNH und NABU konnten zwei gut geeignete Stellen im Spessart ermittelt werden, deren Nutzung und Pflege auf die Bedürfnisse der Heide-Wicke abgestimmt werden kann. Die Maßnahme erfolgte in enger Abstimmung mit der Oberen Naturschutzbehörde und dem Forstamt Jossgrund sowie mit der Stadt Bad Orb. Da zunächst relativ wenig Pflanzen verfügbar waren, wollen wir die neuen Populationen durch wiederholte Auspflanzungen im Herbst und im nächsten Jahr verstärken.

22. März: Mit Unterstützung  der Verwaltung staatlicher Schlösser und Gärten in Hessen versuchen wir, die Sand-Silberscharte (Jurinea cyanoides) in Lorsch wieder anzusiedeln. Das vor etlichen Jahren erloschene Vorkommen der Sand-Silberscharte auf der Lorscher Düne lag isoliert zwischen den letzten verbliebenen südhessischen Populationen bei Darmstadt/Pfungstadt und Viernheim.

23. März: Der Projektbericht 2017 wird vorgestellt und an die Projektpartner verschickt. Er enthält eine zusammenfassende Darstellung der durchgeführten Erhaltungskulturen und Wiederansiedlungen.