Januar 2017

20. Januar 2017: Auch in diesem Jahr vergeben wir wieder Werkverträge zur Saatgutsammlung an externe Experten. Qualität und Menge der Samen sind entscheidend für den Erfolg unseres Projektes, so dass wir nur sachkundige und geschulte Personen hierfür einsetzen können.

24. Januar 2017: Wir beginnen mit den Aussaaten für die neue Saison: Mit Ausnahme der Wiesen-Schwertlilie (Iris spuria), für die kein Ansiedlungsvorhaben geplant ist, werden alle Zielarten unseres Projektes ausgesät. Die Sichtung der Saatgutmengen ergab das erfreuliche Resultat, dass in der Saison 2016 fast doppelt so viel Saatgut geworben werden konnte wie im Vorjahr. 2015 waren es rund 20.540 Samen aller Projektpflanzen aus 30 Gebieten, in 2016 dagegen rund 38.038 Samen aus 36 Gebieten.

31. Januar 2017: Nach anfänglichen Misserfolgen  gelingt nun auch die Kultur des Nadelröschens (Fumana procumbens) mit vermutlich mykorrhiziertem Sand vom Herkunftsort relativ gut.

2017 Februar

1. Februar 2017: Ein Ortstermin im FFH-Gebiet „Sandtrockenrasen zwischen Mörfelden und Walldorf“ offenbart neue interessante Optionen zur Wiederansiedlung des Zwerggrases (Mibora minima). Gemeinsam mit Mitarbeitern von Stadt und Naturschutzbehörde überlegen wir, welche Flächen am besten geeignet sind und wie diese vorbereitet bzw. gepflegt werden sollten.

2. Februar 2017: Die erloschene Population der Sand-Silberscharte im NSG „Griesheimer Düne und Eichwäldchen“ soll mit Hilfe unserer Erhaltungskultur wieder angesiedelt werden. Zusammen mit Vertretern der Naturschutzbehörde begutachten wir den vorgesehenen Ansiedlungsort.

8. Februar 2017: Bei einem Treffen mit Ingrid Moser vom Landschaftspflegeverband Gießen erhalten wir wertvolle Hinweise auf geeignete Flächen für Wiederansiedlungsprojekte. Einige davon überprüfen wir noch am gleichen Tag, mit positivem Resultat.

17. Februar 2017: Die Sämlinge aus unserer Vermehrungskultur des Drüsigen Ehrenpreises (Veronica acinifolia) gedeihen prächtig. Dies täuscht darüber hinweg, dass diese Art in Hessen inzwischen verschollen ist. In Zusammenarbeit mit dem Landschaftspflegeverband Gießen wollen wir in diesem Jahr eine Wiederansiedlung versuchen.

März 2017

29. März 2017: Die Wiederansiedlung des Sand-Zwerggrases (Mibora minima) bei Mörfelden wird von der Stadt Mörfelden-Walldorf unterstützt und stößt auf reges Interesse. Bürgermeister Heinz-Peter Becker kennt die Pflanze noch aus früheren Jahren. Viele helfende Hände pflanzen mehr als 300 Zwerggrasbüschel – Buddeln wie auf dem Kinderspielplatz!

31. März 2017: Bei einer Begehung im ausgedehnten NABU-Schutzgebiet „Weinberg bei Wetzlar“ ermitteln wir mehrere Stellen, die für eine Wiederansiedlung der Aufrechten Weißmiere (Moenchia erecta) und des Fünfmännigen Spörgels (Spergula pentandra) geeignet erscheinen. Gemeinsam mit Botanikern, Schutzgebietsbetreuern und Vertretern der Naturschutzbehörden versuchen wir hier wie auch in vielen vergleichbaren Fällen, die am besten geeigneten Stellen zu finden. Neben den speziellen Ansprüchen der Pflanzen sind dabei auch Belange der Pflege und Nutzung und mögliche Störungen zu bedenken, denn dies entscheidet über den Erfolg des Vorhabens.

April 2017

5. April 2017: Die Wiederansiedlung des Fünfmännigen Spörgels (Spergula pentandra) im NSG Arfurter Felsen stellt uns vor Herausforderungen. Anhaltende Trockenheit und felsiger Standort erschweren die Pflanzung. Hier wie auch bei ähnlichen Vorhaben werden wir daher prüfen, ob bei einjährigen Pflanzen eine Direktsaat erfolgreicher sein könnte. 

6. April 2017: Eine weitere Wiederansiedlung des Sand-Zwerggrases (Mibora minima) findet bei Maintal statt. Unter den Helfern bei der Pflanzaktion ist auch der Erste Stadtrat Ralf Sachtleber. Die Stadt Maintal freut sich, das selten gewordene Sand-Zwerggras wieder in ihrer „grünen Mitte“ begrüßen zu können.

20. April 2017: Im NABU-Schutzgebiet „Weinberg bei Wetzlar“ erfolgt die Wiederansiedlung der Aufrechten Weißmiere (Moenchia erecta) und des Fünfmännigen Spörgels (Spergula pentandra). Beide sollen auch im Volkenbachtal bei Heuchelheim-Kinzenbach eine neue Heimat finden, zusammen mit dem Zweifelhaften Grannenhafer (Ventenata dubia) und dem Drüsigen Ehrenpreis (Veronica acinifolia) – dessen letztes Vorkommen im Landkreis Gießen ist erloschen, jedoch konnten wir Samen von dort vermehren und versuchen nun die Wiederansiedlung an einer hoffentlich besser geeigneten Stelle.

21. April 2017: Anlässlich des 51. Hessischen Floristentages in Darmstadt berichtet Projektkoordinator Uwe Barth über den aktuellen Stand. Bei der anschließenden Exkursion erläutert Projektleiter Andreas König die für den Herbst geplanten Wiederansiedlungsvorhaben in der Region.

28. April 2017: Im Raum um Lorch (Rheingau) siedeln wir den Zweifelhaften Grannenhafer (Ventenata dubia) wieder an. Die Art hat in der Region ein letztes kleines Vorkommen, von dem im Vorjahr eine geringe Menge Samen gesammelt werden konnte. Daher können wir heute im Beisein von Pressevertretern rund 100 junge Pflänzchen auswildern. Die Aktion erfolgt in Kooperation mit Hessen Forst und der Unteren Naturschutzbehörde sowie des Landschaftspflegeverbandes des Rheingau-Taunus-Kreises.

Juni 2017

8. Juni 2017: Die beiden Bachelorstudentinnen Jennifer Peil und Ivonne Linnscheid an der Justus-Liebig-Universität Gießen (Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Birgit Gemeinholzer) werden populationsgenetische Untersuchungen an der Sand-Silberscharte durchführen. Durch einen Vergleich der wildlebenden Populationen sowie der Untersuchung der Erhaltungskulturen im Botanischen Garten Frankfurt gewinnen wir Erkenntnisse über die genetische Diversität und Differenzierung sowie potentielle Inzuchteffekte. Diese Informationen können dazu genutzt werden, um Empfehlungen zur Stützung der Populationen zu geben, z.B. ob Populationen genetisch verarmt sind und eine Erhöhung des Genpools sinnvoll ist. Außerdem können beginnende Anpassungen an standortbedingte Verhältnisse detektiert werden, so dass in solchen Fällen von einer genetischen Durchmischung gebietsfremden Saatgutes abzuraten ist. Ferner kann durch die Ermittlung der Diversität der Erhaltungskulturen festgestellt werden, ob durch die Kultivierungsbedingungen spezielle Genotypen gefördert wurden oder die gesamte Diversität der Freilandpopulation ex-situ erhalten werden konnte.

Dr. Andreas Opitz (Hessisches Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie), Prof. Dr. Birgit Gemeinholzer (Justus-Liebig-Universität Gießen) und Dr. Marion Beil (Planungsbüro naturplan, Darmstadt) begutachten die Silberscharte-Kultur.
Dr. Andreas Opitz (Hessisches Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie), Prof. Dr. Birgit Gemeinholzer (Justus-Liebig-Universität Gießen) und Dr. Marion Beil (Planungsbüro naturplan, Darmstadt) begutachten die Silberscharte-Kultur.

9. Juni 2017: Die Erhaltungskulturen der Sumpf-Fetthenne zeigen deutliche Unterschiede hinsichtlich Phänologie und Aussehen, obwohl alle Herkünfte gleichzeitig ausgesät wurden und unter identischen Bedingungen kultiviert werden. Die interpretieren wir als Ausdruck regionaler bzw. standörtlicher Anpassung, die offenbar nach langer Zeit der Isolation genetisch fixiert ist.

10. Juni 2017: Bei einer Erfolgskontrolle der im Vorjahr (am 30. Mai 2016) durchgeführten Ansiedlung von Sandpflanzen auf der Sanddünen-Restitutionsfläche bei Seeheim werden wir positiv überrascht: Die Überlebensrate ist relativ hoch, obwohl die Pflanzung aus organisatorischen Gründen zu einem relativ ungünstigen Zeitpunkt erfolgte und keine Nachsorge durchgeführt wurde. Bei der Sand-Silberscharte haben nach einem Jahr 75% der gesetzten Pflanzen überlebt, beim Badener Rispengras knapp 60% und von Tomans Schwingel sogar 90%! Bei beiden Gräsern sind die meisten Pflanzen zur Blüte gelangt, wobei der Schwingel einen deutlich vitaleren Eindruck macht.

11. Juni 2017: Gartenführung zum Thema Erhaltungskulturen – Die Führung von Annette Jung mit dem Titel „Schon weg oder noch da?“ befasst sich mit dem Beitrag Botanischer Gärten zum Erhalt bedrohter Pflanzenarten.

17. Juni 2017: Die Masterarbeit von Simon Brauwers bringt Erkenntnisse zur Genetik der Heide-Wicke. Die historischen Vorkommen weisen darauf hin, dass es im Spessart entlang der hessisch-bayerischen Grenze einst ein zusammen hängendes Teilareal mit etlichen Populationen gegeben hat. Die an der Goethe-Universität Frankfurt (Arbeitsgruppe Prof. Dr. Zizka) durchgeführte Untersuchung ergab nun, dass die beiden verbliebenen Spessart-Populationen genetisch divers sind (keine Klone) und relativ nah miteinander verwandt sind. Um einer genetischen Verarmung entgegen zu wirken, empfiehlt Brauwers daher, die bayerische und hessische Population sowohl über Ex situ- als auch In situ-Maßnahmen wieder miteinander zu verbinden.

23. Juni 2017: Der Projektbericht des Jahres 2016 ist fertig gestellt und wird an mehr als hundert beteiligte Personen bzw. Institutionen versendet

28. Juni 2017: Erste Beprobungen zur Genetik der Sand-Silberscharte finden statt. Hierfür werden nur sehr geringe Mengen an Blattmaterial benötigt, so dass eine Beeinträchtigung der Populationen nicht zu erwarten ist.

Für die genetische Untersuchung genügen ein bis zwei Quadratzentimeter Blatt pro Pflanze.
Für die genetische Untersuchung genügen ein bis zwei Quadratzentimeter Blatt pro Pflanze.

28. Juni 2017: Erste Beprobungen zur Genetik der Sand-Silberscharte finden statt. Hierfür werden nur sehr geringe Mengen an Blattmaterial benötigt, so dass eine Beeinträchtigung der Populationen nicht zu erwarten ist.

30. Juni 2017: Ein Teil der kultivierten Pflanzen wird erst im kommenden Herbst ausgepflanzt. Die in der Kultur hervorgebrachten Samen werden sorgfältig abgeerntet und dienen entweder der weiteren Vermehrung und Kultur, oder sie werden parallel zu Auspflanzungen direkt ausgesät. Mit Ausnahme des Zwerggrases haben wir von keiner der fünfzehn Projektpflanzen genügend Saatgut von Wildherkünften, um damit Erfolg versprechende Ansaaten im Freiland vornehmen zu können.

Juli 2017

7. Juli 2017: Bei einer Kontrolle unserer Kulturen zeigt sich, dass die allermeisten Pflanzen des Zweifelhaften Grannenhafers (Ventenata dubia) nicht zur Blüte gelangen. Als Ursache vermuten wir einen Spätfrost im April, aber letztlich stehen wir vor einem Rätsel. Dagegen haben sich die inzwischen 2jährigen Exemplare unserer südhessischen Sandpflanzen (Sand-Silberscharte – Jurinea cyanoides, Tomans Schwingel – Festuca tomanii, und Badener Rispengras – Poa badensis) sehr gut entwickelt. Die beiden Gräser haben erstmals in Kultur geblüht und wir konnten reichlich Samen ernten.

13. Juli 2017: An sumpfigen Stellen zweier Rinderweiden bei Freiensteinau versuchen wir, die im Vogelsberg einstmals häufige Sumpf-Fetthenne (Sedum villosum) wieder anzusiedeln. Von den letzten beiden Vogelsberger Vorkommen wurden im Vorjahr Samen geerntet und anschließend vermehrt. Wir wollen herausfinden, ob die  konkurrenzschwache Art auf Flächen mit „extensiver“ landwirtschaftlicher Nutzung eine Überlebensperspektive hat. Beide Flächen scheinen geeignet zu sein, weil durch den Tritt der Rinder regelmäßig offene Bodenstellen geschaffen werden, die ideale Keimbetten für die staubfeinen Samen sind. Mittels Vertragsnaturschutz soll eine möglichst langfristige, naturverträgliche Pflege der Flächen sichergestellt werden.

18. Juli – 15. August 2017: Im Rahmen eines vierwöchigen Praktikums digitalisiert Barbara Meurin publizierte historische Funddaten der Sumpf-Fetthenne. Die bislang unvollständigen Angaben zu dieser Art in der hessischen Artendatenbank können so ergänzt werden. Außerdem erstellt Frau Meurin eine Übersichtstabelle mit unseren Kulturerfahrungen zu den Verantwortungsarten, was für eine Auswertung hinsichtlich konkreter Fragestellungen vor allem für Folgeprojekte sehr hilfreich ist.

19. Juli 2017: Unsere am 17. Mai durchgeführte Pflanzaktion des Acker-Schwarzkümmels (Nigella arvensis) bei Seeheim und Griesheim scheint recht erfolgreich verlaufen zu sein – von den 84 Pflanzen auf der Seeheimer Fläche haben 48 überlebt, was einer Quote von über 50% entspricht. Die allermeisten davon kommen jetzt zur Blüte bzw. haben bereits Früchte entwickelt. Auf der Griesheimer Düne ist die Überlebensrate mit rund einem Viertel deutlich schlechter. Hier gelangen nur 18 Pflanzen zur Blüte bzw. Fruchtreife. In Anbetracht des ziemlich späten Pflanztermins und der sommerlich sehr trockenen Standorte ist dies ein Erfolg.

21. Juli 2017: Die bereits 2012 und 2016 erfolgte Wiederansiedlung der Sumpf-Fetthenne (Sedum villosum) auf der Seifertser Hute hat sich gut entwickelt. Wir verstärken die Population und verbessern so die Überlebenschancen, indem wir an einer weiteren Stelle etwa fünfzig Pflanzen ausbringen. Außerdem erhoffen wir uns davon Erkenntnisse über die Auswirkungen unterschiedlicher Standortfaktoren und Nutzungseinflüsse unter realen Verhältnissen.

22. Juli 2017: Gartenführung zum Thema Erhaltungskulturen – Die Führung unseres Projektleiters Andreas König mit dem Titel „Wiederansiedlung gefährdeter Arten aus dem Botanischen Garten“ befasst sich mit dem Beitrag Botanischer Gärten zum Erhalt bedrohter Pflanzenarten.

27. Juli 2017: Die erste Erfolgskontrolle am Ansiedlungsort „Steinköppel“ bei Laubach-Altenhain zeigt, dass etliche Pflanzen des Zweifelhaften Grannenhafers zur Blüte gelangt sind. Dies überrascht uns, weil dies an den anderen Ansiedlungsorten und auch in Kultur (siehe Tagebucheintrag 7. Juli) nicht der Fall war. Als Folge der Hitze und Trockenheit sind aber auch hier viele Pflanzen vedorrt. Die ebenfalls hier ausgepflanzte Aufrechte Weißmiere hat allerdings reich geblüht und gefruchtet – eine erneute Kontrolle im Frühling wird zeigen, ob die Samen dann keimen und sich die nächste Generation entwickelt. Erst dann kann die Ansiedlung als gelungen bezeichnet werden.

29. Juli 2017: Die seit Jahren schrumpfende Population der Sumpf-Fetthenne auf der Mathesberg-Hute im Ulstertal/Rhön verstärken wir durch Hinzupflanzen von etwa 150 Pflanzen aus der gleichen Herkunft. Im Bereich der dicht mit Hochstauden wie Mädesüß bewachsenen Bereiche ist die Art im Laufe der letzten Jahre bereits verschwunden, denn die zierliche Sumpf-Fetthenne (Sedum villosum) ist konkurrenzschwach und kann sich nicht gegen üppige Hochstauden und bultige Seggen durchsetzen. Ein recht stark betretener Randbereich einer Viehtränke erscheint uns besonders geeignet, weil hier durch den Tritt des schweren Weideviehs regelmäßig offene Bodenstellen geschaffen werden. Hier können die Samen gut keimen und sich die Jungpflanzen ohne störende Konkurrenz entwickeln. Der in diesem Fall steinige und bereichsweise flachgründige Boden erschwert zudem das Aufwachsen von Hochstauden, während die Sumpf-Fetthenne an solche Standorte bestens angepasst ist und auch sommerliche Austrocknung gut überstehen wird.

August 2017

7. August 2017: Auf der Melpertser Hute im Ulstertal/Rhön versuchen wir die Sumpf-Fetthenne (Sedum villosum) wieder anzusiedeln. Ein recht stark betretener Randbereich eines Quellsumpfes erscheint geeignet, weil hier durch den Tritt des Weideviehs im sumpfigen Boden regelmäßig offene Bodenstellen geschaffen werden. Hier können die Samen gut keimen und sich die Jungpflanzen ohne störende Konkurrenz entwickeln, denn die zierliche Sumpf-Fetthenne ist konkurrenzschwach und kann sich nicht gegen üppige Hochstauden und bultige Seggen durchsetzen. Aus diesem Grunde ist eine bereits 2012 hier erfolgte Auspflanzung gescheitert, denn die Stelle ist inzwischen von einer Mädesüß-Staudenflur überwachsen.


11. August 2017: Nach und nach keimen weitere Pflanzen der bereits im Frühling durchgeführten Aussaat des Gewöhnlichen Nadelröschens (Fumana procumbens). Inzwischen haben wir immerhin fast hundert Pflanzen in Kultur, nachdem wir aus der ersten Aussaat im März 2016 lediglich 2 Pflanzen erhalten hatten. Diese zweijährigen Pflanzen haben nun geblüht und gefruchtet.

16. August: Sonja Kraft vom Landschaftspflegeverband des Rheingau-Taunus-Kreises macht die erfreuliche Beobachtung, dass einige Pflanzen des Zweifelhaften Grannenhafers (Ventenata dubia) an den Ansiedlungsorten im Rheingau-Taunus-Kreis doch noch zur Blüte gelangt sind.

31. August 2017: Auf der Thaidener Hute im Ulstertal/Rhön erfolgt eine erneuter Versuch, die Sumpf-Fetthenne (Sedum villosum) wieder anzusiedeln, nachdem ein erster Versuch im Jahr 2012 gescheitert ist. Rückblickend war die damalige Stelle ungünstig gewählt, außerdem wurden zu wenige (ein Dutzend) Pflanzen verwendet. Wir versuchen es nun erneut mit etwa hundert Pflanzen an einer günstigeren Stelle auf der ausgedehnten Rinderhute.

September 2017

18. September: Die Naturschutz-Akademie Hessen (NAH) veranstaltet in Wetzlar eine Tagung zum Thema „Wiederansiedlung von Tier- und Pflanzenarten in Hessen“. Dies gibt uns Gelegenheit, über Erfahrungen und erste Erfolge aus unseren Wiederansiedlungsvorhaben zu berichten.

20. September: Dirk Bönsel und Dr. Petra Schmidt (PLÖN) legen ihren Monitoringbericht zum Fünfmännigen Spörgel (Spergula pentandra) und Drüsigen Ehrenpreis (Veronica acinifolia) vor. Demnach haben sich diese an den neuen Standorten vermehren können und werden dort hoffentlich eine neue Population aufbauen. Eine weitere Kontrolle ist für den Frühling vorgesehen.

22. September: Die am 11. September ausgesäten Samen des Zweifelhaften Grannenhafers (Ventenata dubia) und der Sumpf-Fetthenne (Sedum villosum) sind bereits nach wenigen Tagen gekeimt. Die Herbstaussaat vom Ranselberger Grannenhafer soll außerdem noch im Oktober vom Landschaftspflegeverband Rheingau-Taunus e.V. wieder ausgebracht werden, weil die Frühlingspflanzung wenig Erfolg hatte.

26. September: Für das Sand-Zwerggras (Mibora minima) werden wir erneut in Mörfelden-Walldorf aktiv - Nach der erfolgreichen Auspflanzung am 29. März führen wir nun eine Direktsaat an einer anderen Stelle durch. Auch hierbei wurden die Flächen speziell vorbereitet, um die Erfolgsaussichten zu erhöhen.