Januar 2016

29. Januar 2016: Beim Zwerggras untersuchen wir Keimung und Wachstum auf unterschiedlichen Substraten, um Hinweise für eine künftige Optimierung der gärtnerischen Kultur zu bekommen. Nach drei Monaten sind die unterschiedlichen Verhältnisse schon auf den ersten Blick erkennbar: die beiden Multiplatten in der mittleren Reihe gedeihen am besten.

29.01.2016
© Ellen Ploß

Februar 2016

5. Februar 2016: Mit der Wiederansiedlung des Zwerggrases bei Rodenbach findet die erste Auspflanzung im Rahmen des Projektes statt.

Ab 9. Februar 2016: Kulturbeginn für die meisten Projektpflanzen; das Foto zeigt Keimlinge der Aufrechten Weißmiere (Moenchia erecta) zehn Tage nach der Aussaat in einer Multiplatte.

20160209_klein.jpg

22. Februar bis 4. März: Praktikum von Simon Brauwers, Master-Student an der Goethe Universität Frankfurt am Main bei Prof. Dr. Zizka.

24. Februar 2016: öffentliche Präsentation des bisher Erreichten beim II. NABU-Erfahrungsaustausch zum Thema „Ex-situ-Kultivierung & Wiederansiedlung heimischer Wildpflanzen“ in Mainz.

Februar bis März 2016: weitere Ansiedlungen für das Zwerggras und verschiedene einjährige Arten werden vorbereitet. Die Ansiedlungsvorhaben beschreiben wir in einem Konzept, das den Naturschutzbehörden zur Abstimmung vorgelegt wird. Ferner enthält das Papier Information zu den Projektpflanzen und erläutert unsere Methoden der Kultur.

März 2016

März 2016: Der Projektbericht für das Jahr 2015 wird vorgestellt.

29. März 2016: weitere Aussaaten für bereits beschlossene und genehmigte Ansiedlungsvorhaben werden vorgenommen; das Foto zeigt junge Pflänzchen der Sand-Silberscharte (Jurinea cyanoides).

20160329_klein.jpg

April 2016

2. April 2016: Bei einer öffentlichen Gartenführung mit über fünfzig Teilnehmern werden auch die Erhaltungskulturen vorgestellt.

20160402_klein.jpg

6. April 2016: Die Erfolgskontrolle der Ansiedlung des Zwerggrases (Mibora minima) bei Rodenbach zeigt, dass sich sowohl Samen als auch Pflanzen etablieren konnten.

20160406_klein.jpg

15. April 2016: Die Kultur des Zwerg-Sonnenröschens erweist sich als Herausforderung, weil die Art eine Mykorrhiza eingeht; sie gelingt schließlich mit mäßigem Erfolg unter Verwendung sandigen Substrats vom natürlichen Wuchsort.

20160415_klein.jpg

April 2016: Master-Student Simon Brauwers beginnt eine molekulargenetische Untersuchung der Heide-Wicke (Vicia orobus) an der Goethe-Universität Frankfurt, Arbeitsgruppe Prof. Zizka. Die Werkverträge für erneute Saatgutsammlungen werden vergeben.

Mai 2016

13. Mai 2016: Die kultivierten Pflanzen des Drüsigen Ehrenpreises blühen; die Herkunftspopulation ist leider verschollen, nachdem sie im Vorjahr nur noch aus drei Pflanzen bestand.

20160513

24. Mai 2016: Die zweite Auspflanzung erfolgt auf der Seifertser Hute in der Rhön, wo die im Rahmen eines Vorläuferprojektes begründete Population der Sumpf-Fetthenne verstärkt wird. In der Bildmitte Bürgermeister Schreiner (Gmde. Ehrenberg), daneben (mit Schirm) der für die Seifertser Hute zuständige Weidewart  Ralf Schmitt sowie Martin Kremer vom Biosphärenreservat Rhön (mit Hut).

20160524
© Sandra Limpert

27. Mai 2016: Die ersten Samen der Wiesen-Schwertlilie keimen.

30. Mai 2016: Dritte Auspflanzung bei Seeheim; auf künstlich angelegten Sanddünen unweit des ND Seeheimer Düne werden Badener Rispengras, Tomans Schwingel und Acker-Schwarzkümmel ausgebracht. Versuchsweise erfolgt auch eine Pflanzung weniger Exemplare der Silberscharte.

Juni 2016

10. Juni 2016: Mit Ausnahme von Wiesen-Schwertlilie und Zwerg-Nadelröschen haben alle unsere Projektpflanzen geblüht; das Foto zeigt eine Hummel an Blüten des europaweit seltenen Steifen Lauches (Allium strictum).

20160610

Juli 2016

01. Juli 2016: Alle einjährigen Pflanzen unserer Erhaltungskulturen haben Samenreife erreicht. Die Samen werden geerntet und für die Vermehrung der jeweiligen Art verwendet.

20160701

4. Juli 2016: Besichtigung des Feldflora-Reservates der Stadt Nidderau in Windecken mit Erfahrungsaustausch zu Kultur und Ansiedlungsmaßnahmen. Beeindruckend vital ist die Population des Acker-Schwarzkümmels, die sich hier durch Selbstaussaat regelmäßig verjüngt.

20160704

5. Juli 2016: Teilnahme beim Aktionstag „Kultur fördert Natur“ - Zusammen mit mehreren Partnern laden Senckenberg und BioFrankfurt Oberstufenschülerinnen und -schüler ein, den ‘Berger Hang’ östlich von Bergen-Enkheim zu erkunden. An mehreren auf einem Rundweg verteilten Stationen stellen ihnen in der Zeit von 9:00-13:30 Uhr Fachleute in jeweils ca. 20-Minuten-Einheiten bio- und geologische sowie sozio-ökonomische Einzelthemen vor. Hierbei hatten wir Gelegenheit, unser Projekt vorzustellen.

20160705

August 2016

19. August 2016: Bestandsaufnahme der Erhaltungskulturen: Unsere Erfahrungen werden in Kulturprotokollen notiert, Samen der vermehrten Pflanzen werden tiefgekühlt archiviert.

September 2016

20. und 21. September 2016: Eine Evaluation durch unabhängige Experten bescheinigt dem Projektteam eine erfolgreiche Arbeit und gibt wertvolle Hinweise für Verbesserungsmöglichkeiten.

Oktober 2016

7. Oktober 2016: Fünfte Sitzung der Projektgruppe.

28. Oktober 2016: Überraschender Erfolg bei der Vermehrung des Zwerg-Nadelröschens (Fumana procumbens) – die Samen von zwei Stecklingen zeigen eine gute Keimrate.

20161028

November 2016

4. November 2016: Das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) erhält von uns eine Dokumentation zu den bisher erfolgten Schutzmaßnahmen für die FFH-Art Silberscharte (Jurinea cyanoides).

18. November 2016: Die Kulturprotokolle aller Projektarten sind fertig; sie enthalten Hinweise zur Aussaat, Empfehlungen für Kultursubstrate und Anmerkungen zu gärtnerisch relevanten Besonderheiten der einzelnen Arten. Die Informationen werden in das Portal für Erhaltungskulturen einheimischer Wildpflanzen eingepflegt, siehe http://www.ex-situ-erhaltung.de/. Interessierte können hier beispielsweise bei der Silberscharte nachlesen, dass diese auf Nässe empfindlich reagiert, als Pfahlwurzler tiefe Töpfe benötigt und in Töpfen aus Ton besser gedeiht als in solchen aus Kunststoff. So profitieren auch Dritte von unseren Erkenntnissen.

23. November 2016: Bei einem Ortstermin im NSG Magertriften bei Ober-Mörlen erläutert der Schutzgebietsbetreuer Maximilian Burg vom NABU den besonderen Wert des Gebiets.  Es wurde uns von Experten als geeigneter „Zufluchtsort“ für mehrere von unseren Projektpflanzen vorgeschlagen.

25. November 2016: Das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) erhält von uns rund hundert Datensätze zum Vorkommen gefährdeter Pflanzenarten. Diese werden in die hessische Artendatenbank eingepflegt und stehen künftig allen Anwendern zur Verfügung.