Tortula muralis

Tortula muralis
Mauer-Drehzahnmoos

Mauer-Drehzahnmoos
Pottiaceae (Pottmoose)

Heimat

Weltweit häufig.

Vorkommen im Garten

Pflanze Nr. 6 bei den Beachtenswerten Pflanzen im März 2022.

Botanik & Ökologie

Bis 1 cm hohe und flache Polsterrasen mit hellgrüner bis bläulich-grüner Farbe. Fast immer mit rötlichen Sporenkapseln zu finden. Blatt 2-4 mm lang und zungenförmig mit einem langen durchscheinenden Glashaar. Blattrand ist stark umgerollt und wirkt dadurch wulstig.

In Deutschland wahrscheinlich das häufigste Stadtmoos. Bevorzugt wächst es auf Kalk- sowie auch saurem Gestein wie auch auf und an Mauern aus Beton und Sandstein in sonniger und trockener Lage.

Kulturgeschichte

Moose werden in der Regel nicht kultiviert, manchen Arten werden aber durch menschliche Aktivitäten unbeabsichtigt bessere Lebensbedingungen geboten. So besiedelt das Mauer-Drehzahnmoos bevorzugt sonnige Mauerfugen, Pflasterritzen, Dächer, Waschbetonplatten etc. In schattigen Wäldern hat es dagegen keine Chance. Es ist daher sehr häufig in der Umgebung von menschlichen Siedlungen zu finden und findet sich mit der Zeit von alleine ein.

Sonstiges

Moose besitzen keine Wurzeln oder Wasserleitungsbahnen und sind daher auf passiven Wassertransport durch Benetzung angewiesen. Nur bei ausreichender Feuchtigkeit, z.B. Regen oder Tau, entfalten sie ihre Lebensaktivität. Bei Trockenheit stellen sie ihre Aktivität ein und schrumpfen zusammen, ähnlich wie die bekannte "Rose von Jericho". Einige Arten können aber dadurch extreme Hitze (auf Dächern z.B. über 60°C) und lange Trockenperioden ertragen. Viele Kleinstlebewesen finden in den Polstern des Mauer- Drehzahnmooses Schutz und Unterschlupf. Außerdem ist es ein effektiver Feinstaubfänger und damit ökologisch wichtig auch in urbanen Lebensräumen. Auf Mauern und Dächern richtet dieses Moos keinen Schaden an, schirmt eher noch schädliche UV- Strahlung von den Bauteilen ab. Bei Starkregen können allerdings die Moospolster vom Dach gespült werden und Regenrinnen können verstopfen.