Polygonatum odoratum

Polygonatum odoratum
Salomonssiegel, Duftende Weißwurz

Salomonssiegel, Duftende Weißwurz
Asparagaceae (Spargelgewächse)

Heimat

Europa, Mediterran, Sibirien - Dahuristan, West- Himalaja

Vorkommen im Garten

Das Salomonssiegel findet sich direkt am Wegesrand in einem größeren Bestand im Kiefernwald oberhalb der Sanddüne.

Botanik & Ökologie

Das Salomonssiegel ist eine ausdauernde Pflanze aus der Familie der Spargelgewächse (Asparagaceae). Die Gattung Polygonatum ist nahe mit der Gattung der Maiglöckchen verwandt, es bestehen zahlreiche Ähnlichkeiten hinsichtlich der Blätter, Blüten und auch der Früchte. Die Pflanze bildet ein unterirdisches Rhizom als Überdauerungsorgan. Die stetst zweizeilig beblätterten Triebe erscheinen im zeitigen Frühling und erreichen eine Höhe von max. 100cm. Die Blüten hängen allein oder zu zweit in den Blattachseln vom Stängel herab, dies ist ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal zur häufigeren Vielblütigen Weißwurz (Polygonatum multiflorum), bei der die Blüten zu zweit bis fünft hängen. Die Blüten sind radiärsymmentrisch und dreizählig. Als Frucht wird eine dunkelblau bereifte Beere gebildet.

Das Salomonssiegel bevorzugt lichte und warme Staudensäume am Rande von Eichen- und Kiefernwäldern, gerne auf kalkhaltigen Böden. Die Pflanze hat ein großes Verbreitungsareal in Eurasien.

Kulturgeschichte

Der deutsche Trivialname "Salomonssiegel" bezieht sich auf die siegelartigen Abnabelungsstellen der Blütentriebe am unteriridischen Rhizom. Alten Sagen zufolge ist das Rhizom die "Springwurz", die nur der Specht zu finden weiß und vor dessen Besitzer sich verschlossene Türen wie von Zauberhand öfnnen.

Seit langer Zeit wird das Salomonssiegel wegen seiner Schönheit und seiner wohlriechenden Blüten als Gartenpflanze für schattige Gartenpartien verwendet.

Inhaltsstoffe

Homoserinlacton, Chelidonsäure (Schöllsäure, Jervasäure), Saponine. Alle Pflanzenteile, besonders aber die Beeren, sind giftig.

Medizinische Verwendung

Die Rhizome wurden früher in der Volksmedizin bei Quetschungen und Entzündungen verwendet. Da alle Teile der Pflanze giftig sind, wird von einer Anwendung zu medizinischen Zwecken abgeraten.

Sonstiges

In Mitteleuropa exisitieren noch drei weitere Arten der Gattung Polygonatum, nämlich P. verticillatum, P. multiflorum und P. latifolium. Die Arten sind sich recht ähnlich und können leicht verwechselt werden. Eine sichere Bestimmung sollte mit einem Bestimmungsschlüssel erfogen. Die häufigste Art ist P. multiflorum.