Ficaria verna

Knöllchen-Scharbockskraut
Ranunculaceae (Hahnenfußgewächse)

Heimat

Europa (außer nördliches Skandinavien), Türkei, Libanon-Syrien, Palästina, Algerien, Libyen, Marokko, Tunesien

Vorkommen im Garten

Das Knöllchen-Scharbockskraut kommt im Botanischen Garten in waldartigen Beständen im Bereich Mitteleuropa vor. Es kann gut in der Nähe des Teiches beobachtet werden.

Botanik & Ökologie

Das Knöllchen-Scharbockskraut (Ficaria verna, Synonym Ranunculus ficaria) ist ein ausdauernder, frühjahrsgrüner Hemikryptophyt (Halbrosettenpflanze) und bildet zur Überdauerung der Sommertrockenheit 1-2 cm lange Wurzelknollen aus, die Stärke speichern. Die Blätter erscheinen im Spätwinter und ziehen bereits im Mai/Juni wieder ein. Die gelben Blüten vom Typus der "Scheibenblume" erscheinen von März bis Mai und öffnen sich zwischen 9-17 Uhr. Trotz der zahlreichen Blüten und regen Insektenbesuchs werden bei den in Mitteleuropa verbreiteten Pflanzen der Unterart bulbilifer kaum Samen ausgebildet. Die Vermehrung erfolgt fast ausschließlich durch im Mai an den Achseln der unteren Blätter gebildeten und dann abfallenden Bulbillen (= kleine Knöllchen), die durch Regen, durch Ameisen oder -unbeabsichtigt - vom Menschen, z. B. durch Erde oder Schuhsohlen, verbreitet werden. 

Die Pflanze besiedelt von der Ebene bis in mittlere Höhenlagen bevorzugt frische, nährstoffreiche Lehmböden in krautreichen Laubwäldern. Auch findet sich die Art des Öfteren in Parkanalgen und Gärten. Aufgrund ihres starken Vermehrunsgdrangs ist die Pflanze bei Gärtnerinnen und Gärtnern gefürchtet, da sie sich aufgrund ihrer zahlreichen, kleinen Brutknöllchen als praktisch unausrottbar erweist. Man sollte daher aus der Not eine Tugend machen und die Pflanze, die ohnehin über sehr attraktive Blüten verfügt, gewähren lassen. Sie ist über weite Zeiten des Jahres im Erdreich verborgen und stört dann nicht weiter die bestehenden Pflanzungen.  

Kulturgeschichte

Das Scharbockskraut erhielt seinen Namen, da es früher als Mittel gegen Skorbut (früher als Scharbock bezeichnet) eingesetzt wurde. Da die Pflanze jedoch zur Blütezeit schwach giftig ist, wird von einer Anwendung als Heilpflanze abgeraten. Lange Zeit wurde das Scharbockskraut vorwiegend als lästiges Unkraut angesehen, mittlerweile existieren jedoch einige Kulturformen mit gefüllten oder etwas anders gefärbten Blüten.   

Inhaltsstoffe

Protoanemonin, schwach giftig

Medizinische Verwendung

Historisch als mittel gegen Skorbut, derzeit keine Anwendung als Heilpflanze.

Sonstiges

Bei Pflanzen aus Südeuropa, die der Unterart nudicaulis angehören, werden Samen, dafür aber keine Bulbillen ausgebildet.