Lunularia cruciata

Lunularia cruciata
Kreuz-Mondbechermoos

Kreuz-Mondbechermoos
Lunulariaceae (Lebermoose)

Heimat

weltweit in den Subtropen und Tropen

Vorkommen im Garten

Das Kreuz-Mondbechermoos findet sich an schattigen Stellen am Rande zahlreicher Wege und im Bereich des schattigen Rasens im südlichen Gartenbereich am Rande des Grüneburgparks. Erkennungszeichen ist der halbmondförmige Brutbecher auf der Oberseite des Thallus.

Botanik & Ökologie

Das Mondbechermoos gehört zu den sogenannten Lebermoosen. Diese Moose stellen die ältesten und am primitivsten gebauten Landpflanzen dar. Sie besitzen einen als Thallus bezeichneten, algenartigen Pflanzenkörper ohne Blätter, Wurzeln und Stängel. Die eigentliche Moospflanze ist - im Gegensatz zu allen "höheren" Pflanzen und Lebewesen, nur mit dem einfachen Chromosomensatz ausgestattet. Dies bezeichnet man als haploid. Der Thallus liegt ohne Stützgewebe dem feuchten Substrat auf und hält sich mit wurzelartigen Auswüchsen, den sog. Rhizoiden, an der Unterlage fest. Auf dem Thallus entwickeln sich bei günstiger Witterung weibliche (Archegonien) und männliche (Antheridien) Geschlechtsorgane. Bei ausreichender Feuchtigkeit finden die männlichen Geschlechtszellen den Weg zu den weiblichen Eizellen und befruchten diese. Aus den befruchteten Eizellen entsteht ein diploider Stiel mit einer Sporenkapsel. Da die geschlechtliche Vermehrung sehr selten erfolgt, bildet das Moos halbmondförmige Brutbecher aus (Name!), in denen sich kleine grüne Brutkörper befinden, die vegetativ ohne Befruchtung entstehen und Klone der Mutterpflanze sind. Durch auftreffende Regentropfen werden diese weggeschleudert und verbreitet. Das Moos ist nicht austrocknungsresistent und kommt daher bevorzugt an dauerfeuchten und schattigen Standorten vor. 

Kulturgeschichte

Das Mondbechermoos ist weltweit in den subtropischen und tropischen Gebieten beheimatet. In Europa kommt es natürlich im Mittelmeergebiet vor. Von dort gelangte es - vermutlich durch den Menschen - nach Mitteleuropa und wurde 1828 zuerst im Botanischen Garten Karlsruhe gesichtet. Anhaftend an Pflanzen und Erde wurde es von dort unfreiwillig verbreitet und kommt heute fast überall in Mitteleuropa vor. Das Moos war zunächst nur bedingt winterhart und starb bei starken Frösten ab. Mittlerweile haben sich aber auch winterharte Typen entwickelt und das Moos ist häufig zu finden. 

Inhaltsstoffe

unbekannt

Medizinische Verwendung

Nicht gegeben

Sonstiges

Im Botanischen Garten Frankfurt konnte das Moos 2008 erstmalig bei der geschlechtlichen Vermehrung ertappt und beobachtet werden (diese ist eigentlich nur im Mittelmeergebiet typisch), ein sicheres Indiz dafür, dass das Klima immer wärmer wird.