Helleborus foetidus
Stinkende Nieswurz
Ranunculaceae (Hahnenfußgewächse)
Heimat
Vorkommen im Garten
Verstreut an verschiedenen Stellen am Sonnigen Kalkhang.
Botanik & Ökologie
Diese 30-50 cm hohe immergrüne Pflanze, die zu den Halbsträuchern gezählt wird, erfreut uns schon im Winter und im Vorfrühling mit ihren hängenden, glockenartigen Blüten, die einen feinen Duft verströmen. Sie sind grünlich-gelb gefärbt und besitzen typischerweise einen rot gesäumten Rand. Die Blätter sind handförmig geteilt und die Stengel von unten an beblättert. Bestäuber sind Bienenverwandte, denen im Nektar lebende Hefepilze zugute kommen: beim Abbau des Nektars durch die Pilze entstehen um bis zu 6°C höhere Temperaturen als außerhalb der Blüte - dadurch werden sogar Hummeln angelockt. Wie alle Helleborus-Arten ist auch diese Art giftig.
Den etwas unfeinen deutschen Namen verdankt diese Pflanze ihren manchmal unangenehm riechenden Blättern. Der Stauden-Altmeister Karl Förster hatte übrigens den deutschen Namen “Palmblattschneerose vorgeschlagen.
Inhaltsstoffe
Medizinische Verwendung
Die frühere Verwendung als Heilpflanze ist heute aufgrund der unerwünschten Nebenwirkungen eingestellt.
Sonstiges
Helleborus foetidus hat ein sehr großes Verbreitungsgebiet vom westlichen und südwestlichen bis zum zentralen Bereich Europas. Bevorzugte Standorte sind trockene, felsige Hänge, Gebüsche und Waldsäume sowie krautreiche Eichen- und Buchenwälder, in erster Linie in eher wintermilden Mittelgebirgsregionen. Die Art liebt kalkhaltige Böden und hat daher ihren Platz im Botanischen Garten am südexponierten Sonnigen Kalkhang gefunden, wo sie sich zu auffälligen und hübschen Pflanzengestalten entwickelt hat und sich durch Selbstaussaat und mit der Hilfe von Ameisen selbst ausbreitet. Sie ist mit keiner anderen Art kreuzbar, es existieren aber einige gärtnerische Selektionen.